Das Haus am Ring
Als man im Haus am Ring ihn raus man hing Ein kurzes gelesenes Theaterstück mit vielen Akten 1. Akt. Aktenkennzeichen: spövpf/grün (Folgendes Szenario: Haus am Ring, Parlament, Plenarsitzung. Eigentlich sollten alle da sein, aber wie sich herausstellen wird, sind sie es natürlich nicht. Tumultartige Zustände, etwas mehr als sonst, hektisches Geschrei, fliegende Akten und unbeschriebene Unterlagen im ganzen Saal. Wie sonst. „Zur Sache“ und „Ordnungsruf!“ zu Hauff. Wie sonst auch. Die Personen werden nicht näher beschrieben, ist ja auch egal, wer da was sagt. Auch wie sonst. Auslöser des Tumults das staatstragende Geschrei eines Abgeordneten, der anders als sonst, diesmal etwas zu sagen hat, eigentlich zu schreien) Die Susanne biss Grasser, die Susanne biss Grasser! Wer? Die Susanne Riess-Passer biss Grasser? Sag ich doch, die Susanne biss Grasser, die Riess-Passer! (Da sich auf diese Sache keiner einen Reim machen kann, steht Selbiger, Gebissener, auf, um braungebrannt, etwas schmerzverzerrt, aber lächelnd, wie sonst, sich zu rechtfertigen:) Sie wollte doch des Prinzen Horn sehen, ihr Befehl war mein Wunsch, den spare in der Not, da hast du Zeit! Aber ich wollte ihn doch sehen, den Prinzen Horn, nicht des Prinzen Horn!
Ja und? Hast ihn nicht gesehen? War er zu klein? Zu knapp an Null? Schwanzler Olfgang Küssel hilf! (Doch der Schwanzler keigt.) Olfgang, lieber Olfgang hilf, die hat doch einen Sprung in der Schüssel! (Doch der Schwanzler keigt weiter. ) (Nur der dynamische Goose`n`power ergreift wie immer, spät, aber dann doch, die Initiative.) Der Koma Tlestils muss her, man schicke nach ihm! (Völlig konzeptlos die Aktweltumtivisten, deren Chef seinem besten Staul im Gall nur ratlos zuruft:) Und du Pilzer, bet`! Das hilft immer. (Vorhang) 2. Akt. Aktenzeichen: HBPu.s.M (Zwei keuchend herbeieilende, freiwillige Abgeordnete stürzen über den Ring Richtung Hofburg um Koma Tlestils, das Hauptsoberstaat, zu alarmieren. Sie stürmen auf sein Privatgemach zu, immer wieder völlig verwirrt schreiend: „Die Susi biss Grassser, und das in seines Prinzen Horn!“ und reißen ohne zu klopfen die Tür zu Komas Schlafgemach auf. Wobei, oh Schreck, dieser gerade beschäftigt schien, nicht mit der Edith, nicht mit der Margot, sondern mit der, Mein-Gott-Margot, Wen- I-da Bär- er-o balder – kommt!
Meine Margot und ich, also
Meine Margot, ich, ähm ...
Meine Margot ... äh
(kurze Pause) Mein Gott .... (Die beiden Augenzeugen, pflichtbewusst und da ja von ihm angelobt, verlassen blitzartig Komas Schlafgemach um ihm seinen Staatsakt mit Wen- I-da Bär- er-o balder – kommt, sicher fürs Volk beenden zu lassen.) 3. Akt. Aktenzahl: Fastnullistauchnull (Unverrichteter Dinge zurückgekehrt, finden die beiden nun im Plenarsaal ein noch größeres Chaos vor. Da nun Harl-Keinz-gefärbt-Grasser feststellen musste, wie schmerzhaft man an der Tatsache das eine Sache knapp über Null sehr schmerzhaft sein kann, geht der wutentbrannt in die Offensive.) Hauhes Hos, liebe Geordabnete und Innen! Wir alle müssen der Wahrheit ins Auge hauen. Fast nix ist gar nix, und trotzdem tuts weh. Jetzt hol ich aus dem Tal den Bär, den alten Jäger, hört! (Nun, wohlbekannt und kurzgeschoren, tritt der steirische Merh-hin-ist-er Bartin Startenmein ans Pult:) Friebe Leunde von den franderen Aktionen! Wir alle müssen die Schnalle enger gürteln, auch der Harl-Keinz-gefärbt-Grasser! Ein zarter Biß in des Prinzen Wunderhorn schon oft ein Wachstumsschub war, und zwar enorm! Also liebe Susi beiß, auf Schübe sind der Harl-Keinz und ich immer heiß! Epilog: Und die Moral von der Geschicht: Nur weil man im Haus am Ring ihn raus man hing, des Prinzen Horn, ist`s so wie auf der ganzen Welt: Alle bellen van den Anderen und keiner will`s gewesen sein. |