Nikoläuse dürfen in Berlin nicht demonstrieren
Polizei fürchtet sich vor den Vermummten Angeblich war Weihnachten vor tausenden von Jahren das Fest der Liebe, Besinnlichkeit usw. Weiteres steht in diversen Märchenbüchern. Dass sich die Adventzeit schon längst gewandelt hat, beweist eine Meldung aus Berlin. Die Polizei verbot den dort ansässigen Nikoläusen eine Demonstration. Am 1. Dezember wollten die Männer in Rot am Potsdamer Platz "für die Erhaltung der Arbeitsplätze" demonstrieren. "Aber die Polizei hätte eine Versammlung wegen des Vermummungsverbots nicht erlaubt", erklärte Oberweihnachtsmann und Organisator Jörg Schöpfel. Auch das Verbot der Uniformierung sei ein Hindernis für die einheitlich bemäntelten Demonstranten gewesen. Als Kompromiss hätte die Behörde vorgeschlagen, dass die Weihnachtsmänner ohne ihre Bärte zur Demo gehen sollten, was auf breite Ablehnung stieß. Die Demonstration hatten die Nikoläuse geplant, um auf ihre derzeitige berufliche Situation aufmerksam zu machen: "Unsere Auftragslage ist nicht mehr so gut wie noch vor ein paar Jahren", meinte Schöpfel. Er rechnet mit etwa 4.500 Weihnachtsmann-Einsätzen in diesem Jahr. In den Vorjahren waren es bis zu 6.000. "Außerdem haben wir Nachwuchsprobleme." Immer weniger Studenten wollten den weihnachtlichen Besucher spielen. Schöpfel: "Dabei ist das ein toller Job: Man tut nur Gutes, ist der Held und darf alle duzen." Aus dem Lager der Krampus-Konkurrenz kam nur hämisches Grinsen. Über mangelnde Aufträge könnten sie sich nicht beklagen und mit der Polizei sei man noch immer fertig geworden, verlautbarte ein Krampus-Sprecher. |