Infos über BSE
Viele wissen gar nicht, was BSE, Rinderwahnsinn, die Creutzfeld Jakob Krankheit genau ist. kuh.at versucht, die wichtigesten Fragen zu beantworten. Bereits im Jahr 1984 traten die ersten Fälle von Rinderwahnsinn in England auf. Wer glaubte, dass der Rest von Europa von der Seuche verschont bliebe, musste sich täuschen. BSE-Fälle kamen bisher in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz und in Spanien vor. Anfangs wurde BSE - vor allem von den öffentlichen Stellen - noch verharmlost, nun nimmt man das Problem in der ganzen EU ernst.
Was ist BSE?
BSE ist eine Gehirn- und Rückenmarkserkrankung, die bei Rindern auftritt. Die Abkürzung steht für Bovine Spongiforme Enzephalopathie, was übersetzt ungefähr "schwammförmige Gehirnerkrankung des Rindes", kurz Rinderwahnsinn heißt. Der BSE-Erreger zersetzt das Gehirn, die Krankheit endet immer tödlich und ist derzeit nicht heilbar. Die Wissenschaft ist noch nicht ganz sicher, wie der Erreger aussieht und kann nur seine Wirkung auf das Rind feststellen. Die Inkubationzeit - also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit - beträgt bei BSE 2 bis 17 Jahre, daher ist es bei jungen Rindern mit BSE-Tests schwer bis gar nicht nachzuweisen.
Können andere Tiere auch BSE bekommen? Nicht direkt "BSE", es sind ähnliche Krankheiten mit anderen Namen, die aber zum gleichen Ergebnis führen. Man nimmt an, dass sich BSE aus "Scarpie-Erregern" entwickelt hat. Man nimmt an, dass Scarpie-verseuchte Schafe, die zu Tiermehl verarbeitet und an Rinder verfüttert wurden, die Krankheit auf Rinder übertragen haben. Betroffen von der Krankheit sind Schafe, Schweine, Katzen, Ziegen. In Laborversuchen wurde die Krankheit auch Mäuse, Hamster, Meerschweinchen Ratten und Nerzen nachgewiesen.
Wie wird BSE übertragen? Derzeit nimmt die Wissenschaft an, dass der Hauptübertragungsweg die Verfütterung erkrankter Tiere in Form von Tiermehl oder Fleisch ist. BSE ist eine Infektionskrankheit und kann nicht vererbt werden. Derzeit wird noch geprüft, ober der BSE-Erreger auch in den Weideboden gelangen und von dort aus weitere Tiere anstecken kann.
Kann ein Mensch BSE bekommen? Durch das Essen von BSE-verseuchtem Fleisch (auch Wurst etc.) kann der Mensch auch angesteckt werden. Die Krankheit heißt beim Menschen aber "Creutzfeld Jakob Desease", benannt nach ihren Entdeckern. Wie beim Rind wird auch beim Menschen das Gehirn zersetzt. Die Krankheit ist vergleichbar mit "Alzheimer", aber von der Wirkung weitaus schlimmer. In England sind bereits rund 80 Menschen daran gestorben, in Frankreich sind 2 Fälle bekannt. Da der Zeitraum von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit sehr groß ist, ist eine Früherkennung kaum möglich.
Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr? Das ist bis heute unklar. Zu 100% sicher ist man nur, wenn man auf Rindfleisch bzw. Produkte, in denen Rindfleisch vorkommt (diverse Wurstsorten) verzichtet oder Fleisch von Biobauern kauft, die garantiert kein Tiermehl verfüttert haben. Außerdem soll Rindfleisch aus Argentinien soll nach derzeitigem Wissensstand bisher ungefährlich sein. Außerdem wurde bis jetzt noch kein BSE Fall in Österreich bekannt.
Hilft es, wenn man Fleisch stark erhitzt? Nein, BSE wird wahrscheinlich durch krankhaft veränderte Eiweißkörper übertragen. Diese so genannten Prionen können nur durch große Hitze bei hohem Druck zerstört werden. Braten, Kochen und Einfrieren hilft also nichts.
Sind auch Milch und Käse betroffen? Nach heutigem Wissensstand nicht. Der BSE-Erreger befällt das Nervengewebe, in Milch konnte er bisher nicht nachgewiesen werden. Für Joghurt und Käse gilt die Entwarnung nur bedingt. Viele Milchprodukte enthalten Gelatine und Gelatine wird mitunter aus Rinderknochen hergestellt. |