Elternschaft im Trockentraining: Babypuppe zur Verhütung!
Mehr als 20 Institutionen schwören in Deutschland beim Thema Aufklärung auf möglichst realistische Selbsterfahrung - allerdings im Trockentraining: Um Teenager-Schwangerschaften zu verhindern, werden Säuglingssimulatoren an Schülerinnen verteilt. So kurz und bündig lautete die Meldung, die künftig unserer Jugend die Lust an der schönsten Nebensache der Welt verderben soll. In diesem Versuchsprogramm, welches sich sinnigerweise "Eltern auf Probe" nennt, werden für ca. 3 Tage mit einem Chip, gleichwie Frankenstein`s Monster, zum Leben erweckte niedliche Gummisäuglinge an potenzielle (und wahrscheinlich auch potente) Jugendliche verteilt, um ihnen das "Aus Spaß wurde Ernst, Ernst ist jetzt 3 Jahre alt!" zu verdeutlichen. Diese Cyborg-Babys reagieren (angeblich) wie echte Wonnebrocken und müssen dauernd bemuttert/bevatert, gepflegt, gehätschelt und versorgt werden, weil sie sonst nur schreien und nerven, sowie über einen Speicher sogar zugefügte Mißhandlungen bei Rückgabe des Dings nach den drei Tagen preisgeben. D.h. dann wohl, die Macher der Testreihe wollen den Kids beweisen, ohne Sex kein Geschrei und ohne Sex müßt ihr auch keine kleinen Kinder schlagen! Hurra! Wobei die Probanten recht ordentlich waren, und nur ein von 25 zurückgegebenes Gummiquälgeistchen hatte ein auf dem Chip gespeichertes "Schütteltrauma" wegen unsachgemäßer Behandlung, sprich Mißhandlung. Wir lernen daraus: Nur ca. 4% der Kinder werden mißhandelt. Beruhigend - oder? Eine weitere bahnbrechende Korrelation stellten die Forscher in Deutschland fest: Dass aber die Zahl der Schwangerschaften von Jugendlichen in Deutschland zunimmt, zeigt die Entwicklung der Abtreibungen. Kann mir wer diese Aussage erklären? Je mehr Abtreibungen, desto mehr Geburten, oder wie? Diesem ersten Test sollen natürlich weitere folgen, und das Gummibaby "T-2000-I´ll be back!" soll auch computergesteuert stinken, Bäuerchen mit echtem Sauergeruch produzieren und, was die Kids wahrscheinlich wieder freuen wird, den zukünftigen Cyberomas und Cyberopas mit ihrem computergesteurten Zerschmilzlächeln die Euroscheine nur so aus der Tasche rinnen lassen sollen! Eine britische Studie zerstörte aber mit seinem Forschungsergebnis die Hoffnungen der korrekten allemanischen Untersuchung: Die Präventionsstrategien (=Aufklärung, Anm.d.Red.) führten weder zu weniger sexuellem Kontakt zwischen den Jugendlichen, noch konnte eine Verbesserung beim Gebrauch von Verhütungsmitteln festgestellt werden, so das Ergebnis der Forscher. Die Zahl der Schwangerschaften bei Minderjährigen hatte sich ebenso wenig verringert. Ich werde mich jetzt (ver)hüten, aus all diesen Erkenntnissen eine allgemeingültige Schlussfolgerung abzuleiten, dafür haben wir ja unsere kirchlichen Würdenträger. Familienbischof Klaus Küng erklärte vergangene Woche: "In der Tat besteht diesbezüglich Handlungsbedarf. Es wurde in den letzten Jahren schon manch Gutes verfasst, aber es fehlt - das ist mein Eindruck - eine gute Broschüre, die jugendgemäß geschrieben und zugleich inhaltlich solide ist." Na, auf den Bestseller "Aufklärung mit den 12 Aposteln und der Jungfrau Maria" warten wir doch gerne! |